Ausgleichstraining nach der Radsaison beim RSC `77 Bimbach

Radfahren ist prinzipiell eine sehr gesunde Sportart. Das Körper-gewicht lastet nicht auf dem Stützapparat, es wird wie beim Schwimmen getragen. Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit lassen sich hervorragend trainieren und das bis ins hohe Alter hinein. Mit welcher anderen Sportart kann man sich 20 Jahre lang die Fitness eines 40-jährigen bewahren?
Nur: Mit Radfahren alleine gelingt es nicht alle Körperpartien in ausgeglichener und ausreichender Form zu trainieren. Beweglichkeit und koordinative Fähigkeiten müssen zusätzlich geschult werden.

Viele ambitionierte Radler leiden gleichermaßen sowohl unter der einseitigen Haltung auf dem Rad als auch unter der zyklischen Belastung, die Radfahren mit sich bringt. Ungleichgewichte treten zwischen rechter und linker Körperhälfte, zwischen Ober- und Unterkörper oder auch innerhalb der gleichen Extremität auf.
Wenn immer die gleichen Muskelgruppen beansprucht werden und diese immerzu die gleiche Bewegung ausführen, werden diese zwar kräftiger, verkürzen aber auch, während die weniger beanspruchten im Verhältnis dazu schwächer werden.

Das Ausdauerdefizit verringern wir im Frühjahr von Ausfahrt zu Ausfahrt, die Schmerzen am Stütz- und Bewegungsapparat bleiben jedoch häufig. Umso erstaunlicher ist es, dass sehr viele Sportler diese Situation einfach so hinnehmen. Dabei lässt sich schon präventiv im Winter und Frühjahr eine Menge tun, damit es erst gar nicht zu Schmerzen und Problemen kommt.

Unser Ausgleichstraining beschäftigt sich daher bewusst weniger mit der Hauptfunktionsmuskulatur (radspezifisch: Bein-, Gesäß- und Hüftmuskulatur), als vielmehr mit den vernachlässigten Partien, die beim Radtraining zu kurz kommen. Das Ziel des Ausgleichstrainings ist es, Dysbalancen und Beschwerden vorzubeugen und die koordinativen Fähigkeiten mit Funktionsgymnastik und Ballspielen zu schulen.

Ein weiterer Aspekt: Für die Psyche ist es ungeheuer wichtig, einfach mal abzuschalten und sich dem Leistungsdruck, dem sich auch viele Hobbyathleten aussetzen, zu entziehen. Neue Eindrücke und Erfahrungen die sich bei sportlichen Seitensprüngen sammeln lassen, geben neue Motivation für das Training auf dem Rad. Man betrachtet die Dinge aus einer anderen Perspektive und lernt seinen Körper besser kennen.

Doch was ist Funktionsgymnastik?

Die Funktionsgymnastik geht über die allgemeine körperliche Ertüchtigung hinaus, sie berücksichtigt die Erkenntnisse aus der funktionellen Anatomie, der Physiologie, der Biomechanik und der Trainingswissenschaft. Funktionsgymnastische Übungen sind im Sinne der Funktionserhaltung und möglicherweise der Funktionsverbesserung der Organsysteme wirksam.
Ziel der Funktionsgymnastik ist es, die Leistungsfähigkeit und die Belastungs-verträglichkeit des Bewegungsapparats zu verbessern.

In diesem Sinne:                            Geht mal wieder fremd!

Sicher kann der Radsportler auch durch Ski Langlauf und Schwimmen sein Ausgleichstraining gestalten, die Gefahr besteht nur darin von einer zyklischen Spartensportart in die andere zu wechseln. Vielseitigkeit in der Bewegung und Anforderungen an die Koordination kommen da schnell zu kurz.

Mit dem Ende der Radsaison im Oktober treffen wir uns bis Ostern einmal wöchentlich zur Funktionsgymnastik.
Das Training findet freitags von 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr in der Turnhalle in Bimbach neben der Grundschule statt.
Interessenten sind gerne gesehen und zu einem Probetraining herzlich eingeladen.

Weitere Infos erteilt:

Euer Übungsleiter:    Michael Sobanski
Tel.:                           0661 76453
EMail:                        Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

 

 

Diesem Artikel liegen folgende Quellen zugrunde:

Dipl. Sportwissenschaftler Matthias Laar und Dr. med. Maximilian Meichsner haben sich mit dem Thema Ausgleichstraining speziell für Radfahrer ausführlich beschäftigt. Den Link zum Artikel findet ihr hier:

http://www.perspektivteam-oberammergau.de/2009/berichte/Fremdwort_Ausgleichstraining_SMO_bericht_33.pdf